Das Land ohne Musik (Eröffnungskonzert)
Zum nunmehr 25. Mal führt das Ensemble amarcord das Publikum in eine Welt, in der die menschliche Stimme alles kann und alles vermag. Im Jubiläumsjahr ihres Festivals für Vokalmusik machen die Leipziger Sänger für ihr Eröffnungskonzert dabei gemeinsame Sache mit den vier Kammermusikerinnen des Klenke Quartetts – und widmen sich einem Land, dem einst vorgehalten wurde, gar keine (eigene) Musik zu besitzen. Dass das aber wohl kaum stimmen kann, zeigen uns die 10 Stimmlippen und 16 Saiten der beiden Ensembles in einem neuen, ganz für a cappella zurecht gemachten Programm inklusive gemeinsamer Uraufführung! Freuen wir uns auf allerlei vielseitige, meisterliche Musik aus England (sowie „Neu-England“) für Stimmen, Streichinstrumente und beides zusammen – von Dowland, Gibbons und Purcell bis Britten, Holst und Macmillan sowie Philip Glass und Caroline Shaw.
Rezension
Leipzig, 31.05.2025
Einmal mehr auf Entdeckungsreise!
amarcord eröffnen ihr 25. Festival „a cappella“ mit dem Klenke Quartett, englischer Musik, Mut sowie klanglicher Eleganz und Leidenschaft
a cappella bietet auch nach 24 Festivalausgaben noch immer Premieren. Das 25. dieses vielfarbigen, nimmer „ausgesungenen“ Festivals etwa zeigt sich mit einem Eröffnungskonzert, zu dem sich die Festivalväter, -leiter und aushängeschilder amarcord ein Streichquartett eingeladen haben. Natürlich nicht irgendeines, sondern mit dem Klenke Quartett ein ebenso renommiertes, versiertes, zu welchem die fünf Leipziger Sänger eine enge Freundschaft in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Es gibt also einmal „Vokalmusik plus“ bei diesem Konzert, das – vermutlich als erstes in der Festivalhistorie – mit seiner Überschrift auch noch (augenzwinkernd) irreleiten will (denn „Das Land ohne Musik“ enthält natürlich welche, und zwar allerlei aus England und Amerika). Es gibt eine Uraufführung für die gemeinsame Besetzung der fünf amarcord-Herren und vier Klenke-Damen, und vor Konzertbeginn kommt es auch noch zur seltenen Gelegenheit, dass Lutz Werge – der Vorsitzende des hinter dem Festival stehenden „a cappella“ e.V. – das Publikum im Namen von amarcord begrüßt, ihm Dank und ein paar Bitten für den Konzertablauf mitgibt. Das „Außergewöhnliche“ aber ist ja bei diesem Festival mit dem Puls der Musikstadt Leipzig stets gern gesehen – und man kann sich sicher sein, dass es funktioniert und einen am Ende bereichert.
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