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Josquins Unsterblichkeit

Josquins Unsterblichkeit

2. Mai 2023 – 20:00

Das Ensemble L’ultima parola ist 2019 aus einem Projekt der Musica Universalis-Konzerte von Musiker und Autor Clemens Goldberg entstanden. Die dortige Arbeit war der Startschuss eines eigenen Ensembles der Mitglieder, die sich seit Jahren schon durch gemeinsame Arbeit in verschiedenen internationalen Spitzenensembles der Alten Musik kennen. Ihre erste CD-Aufnahme wurde prompt mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Ihr Programm für a cappella 23 beschäftigt sich mit den »Chansons de Regretz« von Josquin und der seinerzeit prominenten Vorstellung planetarer Einflüsse auf die Musik – Josquins Versuch, mit hoher Kunstfertigkeit und auf den Proportionen im Kosmos aufbauenden musikalischen Prozessen über seine Musik hinauszugehen und in ihrem (Weiter-)Wirken »unsterblich« zu werden, soll in dieser Aufführung erfahrbar gemacht werden.

L'ultima parola
© L'ultima parola

Rezension

Leipzig, 03.05.2023

Unsterbliche Musik, aufgefangen und ausgebreitet

Josquins „Chanson des Regretz“ im Konzert von L’ultima parola bei „a cappella“

Am Dienstagabend war das Festival „a cappella“ erstmalig im Paulinum, der Universitätskirche und Aula im Herzen der Stadt, und damit einem für Leipzig und die Gesangskultur besonderen Ort zu Gast. Auch das Programm des Abends war besonders: Hier stand Renaissancemusik, genauer gesagt die Musik Josquin Desprez’ im Spiegel ihrer (und unserer) Zeit, im Mittelpunkt. Gewissermaßen lag sie auf dem Tableau, ja man könnte sagen, auf einem – behutsam vorbereiteten – Seziertisch. Denn das Programm mit dem Titel „Josquins Unsterblichkeit“ war kein klassisches „ausschließlich-Listening“-Konzert, sondern ein „Slow-Listening“-Konzert – ein Konzept, das der Musikwissenschaftler und einigen wohl auch als Radiomoderator bekannte Clemens Goldberg mit einer eigenen Stiftung und verschiedenen befreundeten Vokalensembles befördert, um sich der Vokalmusik der Renaissance mit mehr Tiefgang und Breite zu nähern, als es im klassischen, flüchtigen Konzertbetrieb zumeist der Fall ist. In Konzerten wie diesen wird die Musik des Programms auch mal auseinandergenommen und andererseits mit Kontext, Raumnutzung und ggf. zusätzlichen Medien angereichert. Das Ensemble L’ultima parola, das an diesem Abend musiziert, entstand durch ein vorheriges von Goldberg initiiertes Projekt, und in einem informativen, spannenden Einführungsgespräch vor Konzertbeginn mit Clemens Goldberg und Bernd Oliver Fröhlich, dem Altus und organisatorisch federführendem Sänger des Ensembles, erfährt man Essentielles über die Grundidee und konkrete Anknüpfungspunkte dieses speziellen Konzertes.

Hier lesen Sie die vollständige Rezension als PDF-Download.