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Panoramo di Lasso! (Eröffnungskonzert)

Panoramo di Lasso! (Eröffnungskonzert)

3. Mai 2024 – 20:00

Ob meisterhaftes Liedgut der Romantik oder Folk Songs aus aller Welt, Nonsensverse oder große Messkompositionen: Die musikalische Spielwiese des Leipziger Ensembles amarcord ist so weit wie der Atlas seines Festivals. Von wahrscheinlich keinem anderen Komponisten haben die Sänger allerdings mehr im Repertoire als von Orlando di Lasso. Und nach 2011 und 2012 werden sie nun zum dritten Mal im Rahmen von a cappella ein Programm ganz dem »Fürst der Musiker« widmen: Das amarcord’sche Lassus-Portrait beim 24. Festival wird ein gemischtes aus sowohl weltlichen und geistlichen Werken sein, bei dem wir unter anderem sehen und hören werden, wie Lassus in seiner ungeheuer fasslichen Komponierweise eigene und fremde Chansons in Parodiemessen überführte. Vom Madrigal bis zur Messkomposition Lassus’ mit amarcord – diese Mischung klingt mehr als verlockend!

Rezension

Leipzig, 04.05.2024

Panoramissimo di Lassissimo

Wenn mal verbal was halbwegs aus dem Ruder läuft bei einer Rezension, dann liegt das stets am Rezensierenden. Spätestens seit Hanslick sollte das klar sein. Einerseits liegt es ja in der Natur des ohnehin fragwürdigen Genres, andererseits an der Unmöglichkeit, mit erregtem Herzen eine objektive Perspektive zu entwickeln, die – ureigentlich – dem menschlichen Subjekt nur fremd sein kann. Es muss also hin und wieder sein. Und wieder bei amarcord – beileibe nicht zum ersten Mal. Zumal: Lasso!

Die Rede soll sein von »Panoramo di Lasso«, dem rundum stimmigen, gleichwohl aufregenden Eröffnungskonzert zum 24. Internationalen Festival für Vokalmusik a cappella am 3. Mai 2024. Das Bild einer »Goldsuche« – von amarcord selbst ins Spiel gebracht (und verstanden als Bild für Lassos »alchemistischen« Umgang mit dem kostbaren Material seiner Zeitgenossen) – wurde an diesem Abend vieldimensional ¬erweitert, wobei die Geheimnisse dieser Weitung zunächst erklärbar schienen: Gold in der Musik des Namensgebers Orlando di Lasso – erster Komponist, der es hiermit zu drei eigenen Festival-Programmen geschafft hat. Gold im Mund von amarcord – das war soweit klar. Das Gold des Klanges in der Weite des schönen (und rappelvollen) Himmels- und Weltensaals Peterskirche. Gold in Momenten absoluter Stille zwischen den Liedern und Messsätzen, erwärmt vom Schlag vieler hunderter Festivalherzen…

Hier lesen Sie die vollständige Rezension als PDF-Download.